Mai 2015 - Schulungsprojekt:

 

 

Uns ist es wichtig, dass die Hunde in den rumänischen Pensionen nicht nur verwahrt werden, sondern auch etwas mit ihnen getan wird!

 

Dazu zählt:

 

- die Gewöhnung an Halsband und Geschirr und auch an der Leine zu laufen

 

- der Kontakt zu (fremden) Menschen

 

- der Kontakt zu Artgenossen jeglichen Alters und Geschlecht

 

- die Gewöhnung an Umweltreize, dazu zählt auch, das Leben außerhalb der Pension kennen zu lernen

 

- Mut zu fördern in Bezug auf die Welpen (beispielsweise mittels "Welpenspielplatz", sanfte Gewöhnung an

  Umweltgeräusche...) und natürlich auch den der erwachsenen Hunde

 

- insbesondere der korrekte Umgang mit ängstlichen Hunden!

 

Das soll natürlich behutsam und mit Bedacht von statten gehen, nichts darf erzwungen werden.

 

Und dies ist leider nicht allzu leicht umzusetzen, denn einigen der Angestellten in den Pensionen und auch den freiwilligen Helfern fehlt einfach "das Auge" zu erkennen, wann ein Hund in gewissen Dingen überfordert ist.

 

Aber, das müssen wir dazu sagen, gibt es auch die, welche schon das gewisse Händchen haben und auch das nötige Einfühlungsvermögen mitbringen, wo einfach nur noch der "Feinschliff" fehlt. Sie würden sich besonders darüber freuen, wenn sie entsprechend geschult werden, und mit einem Trainer Erfahrungen austauschen könnten.

 

Doch gibt es in Rumänien kaum die Möglichkeit sich weiterzubilden. Es werden keine Seminare angeboten, die dem aktuellen, modernen Standard der Hundeausbildung entsprechen, die das Verhalten der Hunde und deren Körpersprache aufzeigen.

 

Daher haben wir vor, einen versierten Hundetrainer aus Deutschland nach Cluj einzuladen, um die Betreuer unserer Schützlinge in den Pensionen und Pflegestellen im Umgang mit ihnen zu schulen.

 

Im Vordergrund steht, wie gesagt, die Körpersprache des Hundes zu erklären, dabei Beschwichtigungssignale des Hundes zu verstehen um zu bemerken, wann es Zeit ist, beim Training "einen Gang runter zu schalten".

 

Vieles haben wir schon versucht schriftlich wie auch mündlich den Verantwortlichen vor Ort nahe zu bringen, merken aber immer mehr, dass vieles auf diesem Wege nicht verstanden wird. Es muss ihnen einfach direkt aufgezeigt werden!

 

Die meisten dieser Hunde stammen aus der Ecarisaj, dem städtischen Tierheim von Cluj. Das viele von ihnen bisher nur die Schattenseiten des Lebens kennen gelernt haben, müssen wir sicher nicht näher erläutern, sie bedürfen natürlich eines ganz besonderen Umgangs.

 

Aber Gott sei Dank haben nicht alle ihren Mut und das Vertrauen in den Menschen verloren, es gibt auch solche, welche sich ihre Lebensfreude und Offenherzigkeit bewahrt haben. Doch auch sie möchten gerne gefördert werden und etwas erleben, und nicht nur den alltäglichen Trott in der Pension durchlaufen.

 

Eine Gruppe von etwa 10 Personen, hauptsächlich vertreten durch das weibliche Geschlecht (also kaum anders als in Deutschland ;-)), wartet nun brennend darauf, dass jemand das "Abenteuer Rumänien" in Angriff nimmt und zu ihnen kommt, damit sie unseren Schützlingen den Weg in ihr neues Leben auf artgerechte und auf Vertrauen basierende Weise ebnen können!

 

Und wenn dieses Projekt auch noch Schule machen würde, wäre vielleicht wieder ein klitzekleiner Meilenstein gelegt, dahingehend, dass die Menschen in Rumänien mehr Verständnis für die Hunde und deren Verhaltensweisen aufbringen...

 

August 2015:

 

Was lange währt... Dieser Spruch ist einfach passend, denn wir mussten wirklich einiges an Geduld aufbringen, bis sich der richtige Mensch für dieses uns sehr wichtige Projekt gefunden hat.

 

Und dieser Mensch ist Marcus Liedschulte, dem wir von Herzen danken, dass er diese Reise für uns, aber in erster Linie für unsere vierbeinigen Schützlinge in Rumänien und deren Betreuer, angetreten ist.

 

Ich habe die ganze Zeit über mit Marcus in Kontakt gestanden und war so glücklicherweise immer "mitten im Geschehen" - hier nun sein ausführlicher Bericht, auch für die breite Öffentlichkeit :-).

 

Am Ende merkt Marcus übrigens an, ob er noch einmal vorbei kommen darf. Da nehmen wir ihn beim Wort, immer wieder gerne!

 

 

Cluj/Rumänien 03.09.-12.09.2015

Am 03.09.2015 bin ich für die Tierschutzorganisation "Fellchen in Not" nach Cluj in Rumänien geflogen.

Angefragt hatte mich die 1. Vorsitzende Michaela Goldhorn, wofür ich mich hier erst mal ganz herzlich bedanken möchte.

Thematisch sollte es bei meinem Besuch vor allem um die Körpersprache der Hunde und um die Arbeit mit "ängstlichen" Hunden gehen.

Schnell war mir klar, dass ich die Anfrage annehmen werde. Auch wenn ich im Vorfeld ein wenig nervös war. Nicht wegen der Arbeit mit den Hunden, sondern wegen meiner doch sehr eingeschlafenen Englischkenntnisse. Das sollte sich aber als ganz winziges Problemchen herausstellen, da ich vor Ort mehr als herzlich aufgenommen wurde und die Kommunikation meist reibungslos klappte.

Es war mein erster Aufenthalt in Rumänien (ok, als ganz kleines Kind schon mal in Mamaia) und man hat natürlich durch die Facebook Berichte usw. eine Menge Bilder im Kopf und somit auch gewisse Erwartungshaltungen. In allen Bereichen bin ich in Cluj aber durchaus positiv überrascht worden.

Sowohl von den helfenden Menschen vor Ort - natürlich allen voran Alina, deren Arbeit mit den Hunden, aber auch von der Ecarisaj. Nicht das ich die Ecarisaj für gut befinden würde und erst recht nicht die Mitarbeiter in dem städtischen Tierheim, aber ich hatte mir es wesentlich schlimmer vorgestellt. Aber Michi hatte mir ja im Vorfeld schon gesagt, dass es für rumänische Verhältnisse ein gutes Tierheim ist.

Nun ein kleines Tagebuch von meinem Aufenthalt in Cluj:


Donnerstag, 03.09.2015

Ein Freund hat mich Mittags zum Flughafen nach Dortmund gebracht. Alles ging reibungslos und ich hatte dort noch viel Zeit. So konnte ich dort noch ein wenig im Dictionary und im DOGtionary (von Dorothée Schneider/animal learn verlag) stöbern.

Der Flug verlief sehr ruhig und ich landete pünktlich in Cluj-Napoca. Dort holte mich Celia ab, die mich in meine Pension gefahren hat. Diese liegt etwas außerhalb der Stadt, aber in der Nähe von den Hundepensionen.

Kurz frisch gemacht und im Restaurant auf Alina und Lucuta gewartet. Schnell wurde klar, dass vegetarisches Essen in dieser Pension etwas schwieriger ist. Aber ich bin ja nicht für eine kulinarische Rundreise nach Cluj gekommen ;-).

Etwas später gesellten sich dann Alina und Lucuta zu mir und wir besprachen die nächsten Tage. Ab da war die Nervosität eigentlich verflogen, da die beiden direkt äußerst sympathisch waren.

Wir haben noch über alles Mögliche gequatscht und es wurde mal langsam Zeit fürs Bett.


Freitag, 04.09.2015

Um 08:00 Uhr gab es in der Pension Frühstück und um 09:00 Uhr hat mich Alina abgeholt um mich zum ersten "Einsatzort" zu bringen. Die Hundepension von Magda "Pet Joy".

Dort stellte mir Anamaria die "ängstlichen" Hunde Harvey, Kathy und Alma vor. An Mitarbeiterinnen waren noch Ago, Bernadette und Julia dort.

Wir haben uns angeguckt, wie man das Vertrauen von "ängstlichen" Hunden gewinnt und versucht zu erarbeiten was man dabei verbessern kann. U.a. dass man mit sicheren ruhigen Hunden arbeiten kann, da die Hunde sehr gut voneinander lernen. Auch das Vertrauen zu uns Menschen. Besprochen wurde dabei auch unsere eigene Körpersprache. Wann wirken wir auf die Hunde bedrohlich und wann nicht. Dies sollte dann alles am Samstag in einem Vortrag genauer erörtert werden.

Nach der Mittagspause (in einem tollen vegan/vegetarischen Restaurant ;-)) ging es dann zu dem neuen Gelände von Magda, wo sich seit kurzem ein sehr "ängstlicher" Hund namens Snow befindet. In zwei kurzen Einheiten habe ich mit Anamaria versucht das Vertrauen von Snow zu bekommen. Snow traute sich zu dem Zeitpunkt noch nicht aus ihrem Kennel raus und hat in der Anwesenheit von Menschen nicht gegessen. Bereits bei der 2. Einheit konnten wir sie mit gutem Käse überzeugen, dass wir gar nicht sooo schlimm sind. Zum Schluss der Übungseinheit hat sie sogar ein Stück von Anamarias Hand genommen. Ein guter, für alle Seiten positiver Zeitpunkt um das Training an diesem Tag zu beenden.

Ein weiterer eher ehemals "ängstlicher" Hund (Agathe) befand sich innerhalb des Hauses. Den haben Bernadette und Anamaria aber inzwischen prima hinbekommen.

Nach meinem Aufenthalt in Rumänien habe ich mit Anamaria gechattet und sie hat mir stolz erzählt wie Snow bereits viel offener geworden ist und auch auf dem Hof rumläuft. Toll wie viel Spaß sie an der Arbeit mit den Hunden hat.

Abends haben Anamaria und Bernadette mir dann ein wenig die Innenstadt von Cluj gezeigt.


Samstag, 05.09.2015

Um 09:00 Uhr hat mich Alina wieder von der Pension zum Pet Joy Hotel gebracht. Wir haben nochmal mit den drei "ängstlichen" gearbeitet, aber u.a. auch mit dem Cane Corso Guss (meinem Liebling ;-)), der ein wenig territoriales Verhalten zeigt. Ihn hatten seine "Besitzer" einfach in der Pension zurückgelassen.

Nach dem Mittagessen ging es dann zu Alina.

Dort habe ich einen Vortrag zu den Calming Signals gehalten. Wie wir die Signale bei den Hunden erkennen und wie wir sie auch selbst einsetzen können. Dabei ergaben sich einige Diskussionen und interessante Gespräche. Trotz teilweiser Sprachprobleme und diverser Übersetzungen war dieser Teil wohl informativ für alle und sollte in den nächsten Tagen in der Praxis gezeigt werden. Anwesend bei dem Vortrag waren die Mitarbeiter von Magda

und die Mitarbeiter aus der Pension in Suceag.

Heute ging es dann früh ins Bett.

 

Sonntag , 06.09.2015

Heute konnte ich ausschlafen. Alina hat mich um 09:30 Uhr abgeholt ;-)


Im Auto befand sich bereits der Rottweiler Vito. Wir wollten gucken, wie er sich mit anderen Hunden und in der Stadt verhält. In der Stadt haben wir uns bei Celia getroffen. Die erste Leinenbegegnung hatten wir dann mit Celias Ducky, der auch mit in die Stadt gekommen ist.

Vito hätte vermutlich jeden Verhaltenstest bestanden. Ein Problem war für ihn eine sehr schmale Brücke über Wasser. Aber auch da war es schön zu sehen, wie schnell er vor allem Ducky vertraut hat und mit uns über die Brücke gekommen ist.

 

 

Danach hatten wir Begegnungen mit schreienden Kindern, Fahrrädern, anderen Hunden usw. Auch als Ducky den Vito einmal richtig angeranzt hat, hat er sich vorbildlich verhalten.

Nach der Mittagspause bin ich mit Celia zu der Hundepension von Christina gefahren um dort u.a. Hundebegegnungen mit Hunden zu üben, die sich nicht mögen.

Auch in diesen Gesprächen ist das Thema Stress bei Hunden vertieft worden. Wie auch hier in Deutschland ist dort leider die Meinung sehr verbreitet, dass man alles über die körperliche Auslastung von Hunden regeln kann. Das man Hunde aber durchaus auch mal entschleunigen sollte und mal Nase und den Kopf beschäftigt, ist dann hoffentlich angekommen.

 

Montag, 07.09.2015

Heute ging es dann pünktlich um 9:00 Uhr zum Haus von Alina (Anm. von FiN: wenn Marcus schreibt bei Alina, dann meint er die Pension in Suceag). Dort habe ich mit Christina (die mich während des Vortrages schon sehr gelöchert hat :-)) und Kimmy (?) mit einigen "ängstlichen" Hunden gearbeitet. Thematisch daher sehr ähnlich wie in der Pension von Magda. Am Endes des kleinen Tagebuches folgt dann einfach mal eine Auflistung von Themen, die immer wieder vertieft wurden.

Nach dem Mittagessen ging es dann zusammen mit Christina zu der neuen Farm von Alina
.

 

(Anm. von FiN: H. Lucuta hat ein neues Gelände erworben, damit die Hunde mehr Platz haben, sie nennen es dort "die Farm").

 

 

Dort empfing uns der Mitarbeiter Dorin, der mir alle Hunde von meiner Namensliste vorstellte. Leider konnten wir das nur an der Leine und nicht im Freilauf machen, da die Außenfläche noch nicht fertig ist. Schön ist das mit Dorin dort ein "kräftiger" Mann arbeitet, da doch viele rumänische Hunde erst mal durch ihre Sozialisation Probleme mit Männern haben. Dort haben sie vielleicht erstmals die Chance einen Mann kennenzulernen, der Hunde einfach liebt. Was man auch auf jedem Foto von Dorin sieht.

 


 

Dienstag, 08.09.2015

Morgens ging es wieder zu Alina und wir haben die sehr "ängstliche" Hündin Susi an die Leine genommen. U.a. haben wir auch noch mit Freyo, Akio, Alvin und Sidney gearbeitet.

Weiter ging es dann zu Magdas Pension. Dort habe ich mit Julia (Mitarbeiterin) und ihrem "ängstlichen" Hund Joy gearbeitet. Joy hat Probleme mit fremden Menschen und so konnten wir mit mehreren Leuten an der Problematik arbeiten. Dabei konnten sie Joy auch in drei verschiedenen Situationen beobachten und dabei das unterschiedliche Verhalten sehen:

 

                                           - Joy und ich alleine im Gehege

                                           - Joy, ich und eine weitere Person, die Joy bereits kennt

                                           - und dann plus einem Hund, den Joy mag und der auch alle Menschen mag


Später bin ich dann mit Alina zur Farm gefahren um den Herdenschutzmix Athos zu begutachten.
 

 

Abends ist Alina mit mir noch einige Futterstellen von Straßenhunden abgefahren. Sobald sie Alinas Auto gehört haben sind sie aus ihren Gebüschen rausgekommen und haben sich sehr über unsere Ankunft gefreut.

Mittwoch, 09.09.2015

Morgens war ich wieder in Alinas Haus. Es ist schön zu beobachten, dass einige der "ängstlichen" Hunde in so kurzer Zeit schon einiges an Vertrauen gewonnen haben. Auch Gold ließ sich heute bereits kraulen. Akio geht inzwischen schon viel sicherer an der Leine auf dem Hof und auch Susi war an der Leine kurz draußen. Sie reagiert aber noch sehr panisch und benötigt eine längere Leine um dabei nicht so nah beim Menschen zu sein.

Anschließend dann mein letzter Aufenthalt bei Pet Joy. Auch Alma fasst langsam ein wenig Vertrauen und lässt sich von mir rauslocken. Schön zu sehen. Harvey ist immer noch etwas misstrauisch, aber er kann dem Nassfutter einfach nicht widerstehen ;-). Auch Kathy fängt an mit den Mitarbeiterinnen albern zu spielen. Als letztes hatte ich hier dann doch den Wunsch, dass die Mitarbeiterinnen eher versuchen den Hunden Geschirre/Halsbänder anzulegen. Die Hunde sollten hier schon daran gewöhnt werden. Ebenso natürlich an kurze Spaziergänge an der Leine. Mit Blackie haben wir noch Leinenführigkeitsübungen vor der Pension gemacht.

Später ging es mit Alina zu Christinas Pension um Spock zu impfen und ihn ein wenig zu begutachten. In dieser Pension gibt es wohl keine Mitarbeiter und es findet keine wirkliche Arbeit mit den Hunden statt. Sie haben dort zwar sehr schöne Möglichkeiten um zu laufen und zu spielen, aber das hilft einem bei einem "ängstlichen" Hund natürlich nicht weiter.

 

 

Donnerstag, 10.09.2015

 

Morgens dann noch einmal zur Farm. Ich wollte mir noch ein zweites mal Stevie (Joel) angucken, der fremde Männer vor seinem Zwinger erst mal anmacht. Mit einem Leckerchen oder aber mit einer Leine überlegt er sich das aber ganz schnell anders.

 

Anschließend waren Celia, Alina und ich mit den Hunden Chance und Lizy in der Stadt um ihr Verhalten genauer zu beobachten. Die Hinfahrt verbrachte Lizy dabei auf meinem Schoss. Leider wurde sie morgens gefüttert ;-).

Ansonsten haben sich beide prima verhalten. Lizy hat sich sehr an Chance orientiert und beide haben sich nur kurz vor einem LKW erschrocken.

 

 

 

Dann der Moment, vor dem ich die ganze Zeit ein wenig Angst hatte. Carmen ist mit mir in die Ecarisaj gefahren. Wir haben uns zusammen die Hunde auf meiner Liste angeguckt. Carmen hat dann mit einer weiteren Helferin die Hunde gefüttert und mit Trinkwasser versorgt. Leider sind die zahlreichen Mitarbeiter da wohl nicht zu motiviert.

In der Zeit habe ich mir fast jeden Hund einzeln angesehen. Auch wenn es für rumänische Verhältnisse ein sehr gutes Tierheim ist war ich doch sehr geschockt. Vor allem über die Interessenlosigkeit und auch Rücksichtslosigkeit der dortigen Mitarbeiter.

 

 

Das zeigte sich auch an dem Hund Scroby aus der "Quarantäne", dem es sehr schlecht ging.
 


Keinen der Mitarbeiter stört das. Mit Raluca bin ich mit ihm zu einem Tierarzt gefahren und er musste dort bleiben.

 

 

Meine letzte Info war das es keine Parvo ist, aber es nicht gut um ihn steht. (Anm. von FiN: Scroby geht es Gott sei dank besser, er konnte mittlerweile die Klinik verlassen, ein anderer Verein hat eine Familie für ihn gefunden)

 

Bei dem Tierarzt war gerade auch Maria. So bin ich von dort direkt mit zu ihrer Pension gefahren, da ich auch dort noch einige Hunde angucken sollte und Tipps für die weitere Arbeit mit denen geben wollte. An dem Tag hat sie mir die Hunde Astro und Paul vorgestellt. Bei Astro muss man sehr genau auf seine Signale achten. Paul ist ein sehr "ängstlicher" Hund, der wohl schon seit 2 Jahren bei Maria ist.

 

Abends bin ich dann mal mit dem Taxi in die Innenstadt gefahren. Der Vater von Ago (Mitarbeiterin bei Magda) ist Jazzmusiker und hatte ein Konzert. So konnte ich mit einigen Mitarbeitern und Umfeld auch mal privatere Gespräche führen. Natürlich ging es dabei auch viel um die Hunde. Den Abend haben wir dann noch in einem

netten alternativen Club ausklingen lassen. Schön das es mit den Leuten auch privat sehr gut funktioniert hat.

So konnte man einige Sachen noch ganz anders ansprechen.

 

Freitag, 11.09.2015

Heute ging es mal etwas später los. Aber ist ja nach einer Woche mal erlaubt.

Es ging dann zur Pension von Maria. Besonders Thema war dort immer wieder Paul. So kann es dort mit ihm nicht weiter gehen. Es muss dringend mehr mit ihm gemacht werden und er braucht Anschluss an Menschen und Hunden, wenn man mit ihm was erreichen will. Am 2. Tag hatte er schon ein wenig mehr Vertrauen zu mir und hat sich ein wenig in seinem Körbchen bewegt und nicht mehr gezittert. Auch die Wurst hat ihn motiviert seinen Hals mal zu strecken. Aus der Hand hat er natürlich noch nichts genommen.

Mara dort ist auch "ängstlich", aber traute sich schon nach kurzen Einheiten direkt zu mir hin.

Dort in der Pension müsste wesentlich mehr mit den Hunden gemacht werden. Das Wissen ist bei Maria eigentlich vorhanden. Hoffentlich hat sie sich einiges zu Herzen genommen. Denn eigentlich macht sie das gerne.

Inzwischen habe ich erfahren, dass Paul in eine andere Pflegestelle kommt, in der man sich mehr mit ihm beschäftigen kann :-).
(Anm. von FiN: Paul und Astro sind inzwischen bei Magda im Haus, so dass auch Anamaria sich um die beiden adäquat kümmern kann!)

Abends ging es dann noch zu einem letzten gemeinsamen Abendessen mit mehreren Leuten, denn die Zeit war schon vorbei. Da der Flug am Samstag sehr früh geht, war der Abend schnell vorbei.

Samstag, 12.09.2015

Morgens um 4 hat mich Lucuta an der Pension abgeholt um mich zum Flughafen von Cluj zu bringen.

Irgendwie gingen die Tage zu schnell vorbei. Ich habe nicht nur viele der Hunde lieb gewonnen, sondern auch die Menschen, die sich dort sehr liebevoll um diese kümmern.

Meine Lei habe ich mal nicht umgetauscht. Vielleicht darf ich ja noch einmal vorbeikommen :-).

Bedanken möchte ich mich bei Fellchen in Not, die dort ein tolles Projekt auf die Beine gestellt haben und bei den vielen Leuten in Cluj (Alina, Lucuta, Christina, Kimmy (?), Ago, Anamaria, Julia, Anna, Bernadette, Maria, Carmen, Celia, Dorin, Lia und Mann, Raluca 1 und 2... ich hoffe ich habe nicht so viele vergessen. Wenn doch dann sorry ;-).

Alle haben sich auch liebevoll um mein vegetarisches Essen bemüht und haben mich in diverse Restaurants in Cluj und Umgebung eingeladen. Auch dafür vielen Dank!

 

Marcus Liedschulte
Best Friends Castrop - Schule für Mensch und Hund
bestfriends-castrop@gmx.de

 

Hier noch die Themen, die ständig in diversen Situationen besprochen wurden:

 

                                           - Beschwichtigungssignale erkennen und selbst einsetzen

                                           - Eskalationsleiter der Hunde (Knurren ist Kommunikation!)

                                           - Vermeidung von aversiven Methoden

                                           - Stress bei Hunden

                                           - Stressvermeidung und die Probleme damit vor Ort

                                           - Sinnvolle Beschäftigung von Hunden vor Ort

                                           - Enriched environment

                                           - Arbeiten/Annäherung mit/bei "ängstlichen" Hunden

                                           - Arbeiten/Annäherung mit/bei territorialen Hunden

                                           - Hilfe bei "ängstlichen" Hunden durch sichere Hunde

                                           - Leinenführigkeit

                                           - Geschirr/Halsband anlegen

                                           - Auto positiv kennenlernen

 

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